Inhalt der Mitteilungsvorlage:
Im Zuge der im Jahre 2016 festgelegten abschließenden Maßnahmen zur Stadtkernsanierung Wassenberg wurden bereits im Hinblick auf die anstehende Realisierung der B 221 n einzelne Bausteine zur Erfüllung der Rahmenbedingungen zur Erlangung der Bezeichnung Luftkurort geplant bzw. begonnen.
Konkret galt es seinerzeit neben der bereits realisierten Gartenachse (Bestandteil des Europäischen Gartennetzwerkes), die zertifizierte Tourist-Infostelle „Naturparktor mit Pontorsonplatz“ mit dem Birgelener Wald (Birgelener Pützchen, Einstieg in den Premium-Wanderweg, übriges Wanderwegesystem) naturnah zu verbinden.
Dies erfolgt mit der laufenden Maßnahme auf der ehemaligen Bahntrasse, die voraussichtlich Ende Mai 2021 fertiggestellt ist.
Ein weiterer wichtiger Baustein ist der Bau eines multifunktionalen Generationen-, Gesundheits- und Kommunikationsparks unmittelbar neben dem Naturparktor (Calisthenics-Platz), mit dem begonnen wurde.
Der letzte Baustein, der zielgerichtet zur Erfüllung der Rahmenbedingungen eines Luftkurortes das Konzept der räumlich zusammengefügten Gartenachse mit dem innerstädtischen Waldgebiet (Judenbruch), Calisthenics-Platz, Naturparktor mit Pontorsonplatz und Anbindung an das großflächige Wanderwegenetz abrundet, ist die Maßnahme „Wiederentdeckung des Forckenbeckparks mit den Wasserblicken im Arboretum“ als ortsbildprägender Freiraum und Ankerpunkt mit regionaler Identität.
Die Umsetzung dieser Maßnahme musste zeitlich verschoben werden, da zunächst vorrangig die Maßnahme des Wasserverbandes Eifel-Rur mit dem Bau des großen Regenrückhaltebeckens im Bereich „Alt Holland“ fertiggestellt sein musste. Diese Maßnahme ist nunmehr mit erheblicher zeitlicher Verzögerung abgeschlossen, so dass nunmehr die Stadt den Umbau des ausgedehnten Waldbiotops zwischen Alt Holland und dem Pontorsonplatz in Wassenberg umsetzen kann.
Schwerpunkt des zu entwickelnden „Neuen Waldparks“ ist der Erhalt
und die Neuentwicklung eines ausgedehnten Waldbiotops zwischen Alt Holland und
dem Pontorsonplatz in Wassenberg als Kommunikationsstätte und als botanische
Lehrstätte für unterschiedliche Generationen und Interessengruppen. Zur
ordnungsgemäßen Lenkung und Einbindung in das städtebauliche Handlungskonzept
der Stadt Wassenberg wird durch das befestigte „Waldentree Forckenbeckpark“ mit
Anschluss an den vorhandenen Parkplatz an der Erkelenzer Straße topographisch,
städtebaulich und informell – neben dem Naturparktor auf dem Pontorsonplatz –
ein Besucher- und Nutzerschwerpunkt entwickelt.
Entsprechend der geschichtlichen Leitidee des Privatiers
Forckenbeck, der durch die damalige, französische Park- und Gartenkultur
inspiriert wurde, sollen neben den vorhandenen, heimischen bodenständigen
Waldbaumarten fremdländische Bäume als Einzel- und lineare Strukturen in den
Wald integriert, erhalten und gepflegt werden.
In Abstimmung mit dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW werden Bäume
und Gehölze aus Arten wie u. a. Tulpenbaum, Amberbaum, Ginkgo, Maulbeerbaum,
Blumenesche, Mammutbaum, Zypresse, Spanische Tannen und Balsampappel in die
vorhandenen, flächigen Waldstrukturen aus u. a. Stieleichen, Roteichen, Rotbuchen,
Esskastanien und Douglasien punktuell und linear eingesetzt.
Schwerpunkte für diese Maßnahmen sind:
Ø
Entwicklung einer Baumreihe aus
Mammutbäumen mit Alleinstellungsmerkmal nördlich der Wegeverbindung von Alt
Holland bis zum Pontorsonplatz unter Einbeziehung einzelner, erhaltenswerter
Altbäume aus Rotbuche und Stieleiche. Durch Lichtstellung von verdämmenden
Stangenholzstrukturen und Sicherung des vorhandenen
Oberflächenwasserabzugsgrabens steht in Abstimmung mit dem Forstamt ein
entsprechendes Raumprofil zur Verfügung bzw. wird hergestellt.
Ø
Torartige Markierung von
Zugangssituationen in den Waldpark durch eine ganz bestimmte Baumart (z. B.
Mammutbaum und Säuleneichen), insbesondere an den Zugängen von der Erkelenzer
Straße (Waldentréeplatz), vom Restaurant „Tante Lucie“, von der Klosterstraße,
der St.-Johannes-Straße und dem Pontorsonplatz
Ø
Punktuelle und lineare Einzelelemente
an besonders ausgewählten Standorten (u. a. Wegekreuze und
Wasserblickstationen)
Hierbei soll und muss die derzeitige forstliche
Bewirtschaftungsform wie das Lichtstellen von Altbäumen mit natürlichem
Verjüngungspotenzial berücksichtigt werden.
Ein weiteres Hauptaugenmerk liegt auf der Neuinszenierung der
Gewässerläufe und Teiche. Durch die Förderung und Entwicklung strukturell
beeinträchtigter Gewässer hin zu Naturnähe bezüglich Uferausbau, Fließdynamik,
Hydraulik und begleitender Bepflanzung unter Berücksichtigung des
erforderlichen Abflusses wird die Biodiversität erhöht. Neben der ökologischen
Anreicherung und Verbesserung dieser Waldparkelemente sind für die Nutzer und
Besucher des Waldparks die „besonderen Wasserblicke“ ausgewählte,
landschaftliche und kulturelle Schätze zum Thema Wasser.
Im Rahmen der naturnahen Gewässerentwicklung werden ausgewählte
Standorte durch Steganlagen als Wasserstationen mit besonderen Wasserblicken
integriert; sie stellen für Nutzer interaktive Stationen dar.
Zur Leitung und Steuerung der Besucher bzw. Nutzer des
Forckenbeckparks werden drei Wegekategorien unterschieden. Diese werden sich
gemäß dem Leitbild mit unterschiedlichen Ausbaustandards und Beschilderungen
präsentieren, wobei alters- und kindgerechte Nutzungen Priorität haben.
Durch besondere Ausbaustandards und Ausstattungsgegenstände
(Baumreihen mit Alleinstellungsmerkmal) unterscheiden sich Haupt- und Nebenwege
sowohl zur Innenstadt über den Pontorsonplatz (Naturparktor), als auch zu
weiteren Zielpunkten. Insbesondere soll durch entsprechende Leit- und
Aufenthaltssysteme auf freizeit-, botanik- und wasserblickorientierte Besonderheiten
hingewiesen werden.
Die torartige Lage des westlichen Entree-Bereichs des
Forckenbeckparks begründet sich sowohl durch das öffentliche, landschaftliche
Raumpotenzial, als auch durch die unmittelbare Lage zur sozialen und
informellen Entwicklung der Stadt Wassenberg (Jugendzentrum, Info-Gebäude
„Naturpark-Tor“ zum Naturpark Schwalm-Nette, Bildungs- und Begegnungsstätte)
südlich und nördlich dieses Standorts. Er stellt als ortsbildprägender Freiraum
einen besonderen Ankerpunkt mit regionaler Identität dar.
Die Planung wird in
der Sitzung durch die Landschaftsarchitekten der Planungsgruppe Scheller
vorgestellt.
Veranschlagung im Ergebnisplan (konsumtiv) |
im Finanzplan (investiv) |
Nein |
Ja, mit € |
Kostenstelle/Konto |
Anlagenverzeichnis: