Sachverhalt:
Nach Fertigstellung der Jahresabschlussarbeiten liegt nunmehr ein vorläufiges Ergebnis für das Haushaltsjahr 2011 vor.
Dieses vorläufige Ergebnis steht unter dem Vorbehalt der derzeit noch laufenden aber weitgehend abgeschlossenen Prüfung durch den Wirtschaftsprüfer.
Das vom Wirtschaftprüfer testierte endgültige Jahresergebnis wird dem Rechnungsprüfungsausschuss mit umfassenden Ausführungen in Lagebricht und Anhang in seiner nächsten Sitzung zur Beratung und Beschlussempfehlung an den Rat vorgelegt.
Die Ergebnisrechnung des Haushaltsjahres 2011 wird voraussichtlich einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 1.361.147,41 € ausweisen. Gegenüber dem im Haushalt 2011 geplanten Jahresfehlbetrag von 3.987.000,00 € bedeutet dies eine Ergebnisverbesserung um 2.625.852,59 €.
Hauptursachen für diese Ergebnisverbesserungen waren Steigerungen der
Erträge aus Steuern und Abgaben (1,887 Mio. €), aus Zuwendungen und allg.
Umlagen (0,281 Mio. €) und der sonstigen ordentlichen Erträgen (0,319 Mio. €).
Die Mehrerträge bei Steuern und Abgaben werden im Wesentlichen bestimmt
durch das um rd. 1,267 Mio. € höhere Gewerbesteueraufkommen (welches jedoch
auch einen um rd. 0,224 Mio. € erhöhten Aufwand aus der Gewerbesteuerumlage
bedingt), den um rd. 0,388 Mio. € gestiegenen Gemeindeanteil an der
Einkommensteuer und durch Mehrerträge bei der Vergnügungssteuer von rd. 0,082
Mio. €.
Der Steigerung bei den laufenden Zuweisungen vom Land in Höhe von rd.
0,075 € stehen jedoch auch entsprechende Mehraufwendungen zum Betrieb der
offenen Ganztagsschulen gegenüber, der Steigerung der Erträge aus der
Schulpauschale um rd. 0,064 Mio. € stehen Mehraufwendungen für die Instandsetzung
von Schulgebäuden entgegen.
Die im Jahr 2011 realisierten Erträge aus Zuweisungen im Rahmen des
Konjunkturpakets II waren ursprünglich für das Vorjahr geplant, demgegenüber
stehen ebenfalls Entsprechende Mehraufwendungen für die durchgeführten Sanierungsmaßnahmen.
Sonstige Transfererträge und öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte
wurden mit nur geringfügigen Abweichungen zur Planung realisiert.
Die Minderung der privatrechtlichen Leistungsentgelte resultiert im
Wesentlichen aus um rd. 0,106 Mio. € geringeren Erträgen aus dem Verkauf von
Grundstücken, die dem Umlaufvermögen zugeordnet gewesen sind; demgegenüber
stehen jedoch Mehrerträge von rd. 0,077 Mio. € aus dem Verkauf von Grundstücken,
die dem Anlagenvermögen zugeordnet
gewesen sind. Im Ergebnis werden tatsächlich nur rd. 0,029 Mio. € weniger als
geplant erwirtschaftet, da im Jahr 2011 vereinbarte Grundstücksverkäufe aus dem
Umlaufvermögen, die aber erst im Jahr 2012 rechtswirksam geworden sind, auch
ergebnismäßig erst dem Jahr 2012 zugeordnet werden.
Die Mehrerträge aus Kostenerstattungen und Kostenumlagen in Höhe von rd.
0,105 Mio. € resultieren im Wesentlichen aus höheren Kostenerstattungen zum
Betrieb des Jobcenters und aus der Rückforderung überschüssiger Elternbeiträge
zum Betrieb der offenen Ganztagschulen.
Die Verbesserung der sonstigen ordentlichen Erträge erfolgt aus der
Auflösung und Herabsetzung von Rückstellungen einschl. Pensionsrückstellungen in
Höhe von rd. 0,325 Mio. €, denen jedoch Mehraufwendungen für die Neubildung von
Instandhaltungs- und sonstigen Rückstellungen in Höhe von 0,583 Mio. €
gegenüberstehen.
Die Erhöhung der Finanzerträge um rd. 0,028 Mio. € resultiert im
Wesentlichen aus Mehrerträgen bei der Verzinsung der Gewerbesteuer.
Die Personalaufwendungen fallen um insgesamt rd. 0,201 Mio. € niedriger
aus. Diese Besserstellung ist im Wesentlichen begründet mit der Nichtbesetzung
der in der Planung berücksichtigten Beigeordnetenstelle und durch Personalausfälle
auf Grund von Krankheit und Mutterschutz.
Diese Ergebnisverbesserung wird jedoch fast vollständig durch die um rd.
0,191 Mio. € erhöhten Versorgungsaufwendungen aufgezehrt, die aus einer
Neuberechnung der Pensionsrückstellungen durch die Rhein. Versorgungkassen
unter Berücksichtigung von gesteigerten Pensionsansprüchen resultiert.
Beim Aufwand für Sach- und Dienstleistungen erfolgt im Ergebnis ein
Mehrbedarf von rd. 0,085 Mio. €,
der im Wesentlichen aus der abschließenden Fertigstellung der für das Vorjahr
geplanten Sanierungsmaßnahmen im Rahmen des Konjunkturpakets II resultiert.
Bei den Transferaufwendungen ergeben sich auf Grund der gestiegenen
Gewerbesteuereinnahmen erhöhte Aufwendungen für die Gewerbesteuerumlage und den
Fonds Deutsche Einheit von insgesamt rd. 0,224 Mio. €; diese können jedoch
durch die Reduzierung der Belastung aus der Kreisumlage um rd. 0,329 Mio. € auf
Grund von Umlageerstattungen mehr als ausgeglichen werden.
Zum geringfügigen Mehrbedarf bei den sonstigen ordentlichen Aufwendungen
(rd. 0,043 Mio. €) tragen im Wesentlichen die aus diesen Positionen gebildeten
sonstigen Rückstellungen bei.
Das Ergebnis der bilanziellen Abschreibung weicht lediglich um 0,01 %
vom vorausberechneten Wert der Haushaltsplanung 2011 ab.
Die vorläufige Gesamtergebnisrechnung mit Kontennachweis ist als Anlage beigefügt.
Der Jahresfehlbetrag in Höhe von 1.361.147,41 € ist vorbehaltlich des Beschlusses des Rates der Ausgleichsrücklage zu entnehmen.
Von der in der Eröffnungsbilanz ausgewiesenen Ausgleichrücklage in Höhe von
5.248.215,71 € würde nach dem Ausgleich der negativen Ergebnisse der Jahre 2010
(2.382.263,07 €) und 2011 (1.361.147,41 €) noch die Restsumme in Höhe von 1.504.805,23
€ verbleiben, die für den Ausgleich des Jahresergebnisses 2012 in Anspruch genommen
werden kann.
Das Jahr 2012 wird lt. Haushaltsplanung mit einem Fehlbetrag von 2.684.400,00 € abschließen. Nach einer Inanspruchnahme des Restbetrages der Ausgleichrücklage verbliebe im Jahrergebnis 2012 noch ein Fehlbetrag in Höhe von 1.179.594,77 €, der zu Lasten der allgemeinen Rücklage ginge.