Sitzung: 16.03.2011 Ausschuss für Planen, Bauen und Umweltangelegenheiten
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: MV/FB4/005/2011
Sachverhalt:
Im Zuge der Erstellung
des Hochwasseraktionsplanes Rur wurde festgestellt, dass die Ortschaft Ophoven
bei einem 100-jährigen Hochwasserereignis durch die Rur zum Teil überflutet
wird. In diesem Bereich existiert bereits ein Hochwasserschutzdamm, dessen
Funktionstüchtigkeit zum einen nicht mehr gegeben ist, der aber auch bei diesem
Hochwasserabfluss überströmt wird. Nachdem die Überflutungsflächen der Rur in
abgestimmter Form vorlagen und die Defizitanalyse eine Hochwassergefährdung der
Ortschaft Ophoven ergaben, wurden durch die Bezirksregierung Köln
(Verfahrensbehörde) erste Abstimmungsgespräche mit den Beteiligten (Stadt
Wassenberg, Kreis Heinsberg / Untere Wasser-/Untere Landschaftsbehörde,
Wasserverband Eifel-Rur) geführt.
Zur Behebung
vorhandener Mängel soll im Rahmen eines Planfeststellungsverfahrens unter
Federführung der Bezirksregierung Köln die bestehende Deichanlage im Bereich
der Ortschaft Ophoven saniert werden.
Vor dem Hintergrund
des letzten Rurhochwassers in der 2. Kalenderwoche 2011 sahen sich alle
Behörden dazu veranlasst, schnellstmöglich in diesem Verfahren zu reagieren.
Darum fand am 15. Februar 2011 ein Informationsgespräch mit den Fachbehörden
und den vom möglichen Landerwerb betroffenen Landwirten im Rathaus der Stadt
Wassenberg statt.
Bei der weitergehenden
Behördenerörterung am 28. Februar 2011 waren sich alle verfahrensbeteiligten
Behörden darüber im klaren, dass zur Umsetzung dieser dringend notwendigen
Maßnahme mit einem engen Zeitplan eine schnellstmögliche Umsetzung angestrebt
werden sollte. Wie der Wasserverband Eifel-Rur darlegte, liegen die
Vermessungsgrundlagen bereits vor. Aus diesem Grunde wird von dort angestrebt,
bis zum 01. April 2011 eine Auftragsvergabe zu erteilen, damit spätestens bis
zum Frühsommer 2011 eine erste Vorplanung für dieses Vorhaben vorliegt. Auf der
Grundlage dieser Vorplanung sind anschließend mit den betroffenen Landwirten
dann unter konkreter Nennung des notwendigen Grunderwerbs weitere Gespräche zu
führen, während parallel dazu unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben über
die zuständige Fachbehörde der Bezirksregierung Köln spätestens ab dem 01.
August 2011 die Durchführung des Planfeststellungsverfahrens angestrebt wird.
Abschließend wird
darauf verwiesen, dass sich auch Ortsvorsteher Dirk Jennissen im Rahmen der
Ratssitzung am 17. Februar 2011 dafür aussprach, diesbezüglich im zuständigen
Fachausschuss zu berichten; auf die beigefügte Übersichtskarte wird verwiesen.
Stadtverordneter Jennissen erkundigt sich, wann mit der
Umsetzung der Maßnahme zu rechnen sei.
Stadtamtsrat Sendke führt aus, dass derzeit die Vorplanung
erstellt werde, welche bis zum Frühsommer 2011 vorliegen soll. Dann steht auch
der notwendige Flächenbedarf für die Erhöhung des Deiches um ca. 0,70-1,00 m
fest und die Grunderwerbsverhandlung mit den Landwirten können dann festgesetzt
werden.
Bürgermeister Winkens ergänzt, dass mit den Landwirten
bereits gesprochen wurde und er zuversichtlich sei, dass eine Lösung gefunden
wird. Beim letzten Hochwasser im Januar war die Lage sehr ernst, vor allem auch
für das neue Baugebiet, welches sehr tief liegt.
Stadtverordneter Jennissen erkundigt sich, ob die Wehre in
Orsbeck und Ophoven ebenfalls entfernt werden.
Stadtamtsrat Sendke erklärt, dass es beim Wasserverband
Eifel-Rur Vorüberlegungen zur Beseitigung des maroden Wehres in Orsbeck gibt.
Sobald eine konkrete Planung vorliege, werde die Stadt natürlich beteiligt.
Ausschussvorsitzender Dohmen bemerkt, dass darauf zu achten
sei, eine schleichende Renaturierung der Rur zu verhindern. Das Problem eines
Grundwasseranstiegs sei bereits ausführlich erörtert worden. Ohne die
Zustimmung des Rates dürfen keine Entscheidungen diesbezüglich getroffen werden.
Stadtverordneter Seidel spricht sich für die Renaturierung
der Rur aus touristischen Gründen aus.
Stadtverordneter Trzinski ergänzt, dass die angedachte
Renaturierung der Rur bereits durch Ratsbeschluss abgelehnt wurde. Er regt an,
die Angelegenheit nochmal auf die Tagesordnung einer der nächsten Sitzungen des
Ausschusses zu setzen, damit auch die neuen Mitglieder des Ausschusses umfassend
über das Rurauenkonzept informiert werden.
Sachkundiger Bürger Poniewas erkundigt sich, wer
Kostenträger der Maßnahme sei.
Stadtkämmerer Darius erklärt, dass der Wasserverband
Eifel-Rur alleiniger Kostenträger sei. Natürlich würde aber auch die Stadt
durch die Umlage des Wasserverbandes an den Kosten indirekt beteiligt.