Sitzung: 04.02.2010 Rat der Stadt Wassenberg
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 22, Nein: 11
Der Rat nimmt die Ausführungen aus der Niederschrift des Haupt- und Finanzausschusses vom 26.01.2010 sowie aus dem Schreiben der Verwaltung vom 19.01.2010 zur Kenntnis.
Stadtverordneter Dohmen verliest
die Haushaltsrede der CDU-Fraktion (Anlage 4).
Er beantragt, eine gemeinsame Zielvereinbarung mit dem Bürgermeister
abzuschließen, die da lautet:
Festschreibung des
Jahresergebnisses 2010 mit einem Fehlbetrag von 3,7 Mio. Euro ausgehend von der
letzten Ergebnisrechnung des Kämmerers.
Dieser Antrag ist an den folgenden Bedingungen geknüpft:
1.
Beschlussfassung
der Haushaltssatzung 2010 mit allen dazugehörigen zustimmungspflichtigen
Anlagen und Zustimmung zu den nachfolgenden Anträgen/Nachträgen:
a.
Ergebnisverbesserung
durch Einsparung von Mitteln aus den Sach- und Dienstleistungen und den
sonstigen ordentlichen Aufwendungen, wie u. a. Einsparung bei den Energiekosten
und Einsparungen durch mögliche Synergien bei Unterhaltsmaßnahmen aus dem
Konjunkturpaket II (ausgenommen sind die Personalkosten, die Schulträgeraufgaben
und alle freiwilligen Leistungen).
b.
Einplanung
der Mittel gemäß Stellenplan.
c.
Bereitstellung
von Mittel in Höhe von 50.000 Euro für die Einleitung des Tourismuskonzeptes
mit Roerdalen.
d.
Bereitstellung
von Mitteln in Höhe von 5.000 Euro für das Jubiläumsfest der
Betty-Reis-Gesamtschule.
e.
Bereitstellung
von Mitteln in Höhe von 5.000 Euro für die diesjährigen Partnerschaftstage in
Wassenberg mit Unterstützung der Ratsvertreter im Partnerschaftspräsidium.
2.
Anbringen
von Sperrvermerken im Haushalt bei den Projekten
-
Abwasserbeseitigungsmaßnahmen,
-
Kiesabgrabung
Ophovener Seenplatte.
Beide Projekte basieren auf Konzepte, die
nicht bekannt sind. Einen Automatismus der Umsetzung auf der Grundlage der
genehmigten Haushaltssatzung möchte man vermeiden. Es soll erst eine Beratung
und Beschlussfassung der Konzepte in den entsprechenden Fachausschüssen erwirkt
und danach die weiteren notwendigen Entscheidungen getroffen werden.
3.
Für
den Diözesanjugendtag im Juni in Wassenberg sind Mittel aus dem Fond
„Jugendförderung“ bis 5.000 Euro zur Verfügung zu stellen.
Anschließend verliest der
Stadtverordnete Kluth die Haushaltsrede der SPD-Fraktion (Anlage
5).
Er stellt die folgenden Anträge:
1.
Im Nachtrag
zur Haushaltssatzung 2010 sind alle Fraktionsräume mit den gleichen technischen
Geräten auszustatten.
2.
Streichung
der Beigeordnetenstelle im Stellenplan 2010 und Änderung der Satzung.
3.
Einrichtung
einer Auszubildenenstelle für 2011. Die Verwaltung soll prüfen, in welchem
Bereich diese Stelle einzurichten ist.
Im Folgenden verliest Stadtverordneter
Seidl die Haushaltsrede der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (Anlage 6).
Stadtverordnete Frau Dr. Beckers
trägt die Haushaltsrede der FDP-Fraktion vor (Anlage 7).
Sie stellt die folgenden Anträge:
1.
Die
Verwaltung soll sich gemeinsam mit den Parteien und der Feuerwehr zusammensetzen,
um ein mittel- und langfristiges Konzept Wassenberger Feuerwehr unter finanziellen
Aspekten zu erstellen.
2.
Die
Verwaltung möge sich mit den Parteien und dem Stadtsportverband als Vertreter
der vielen Wassenberger Vereine zusammensetzen, um auch hier ein mittel- und
langfristiges Konzept unter sparpolitischen Aspekten zu erarbeiten.
3.
Die
Verwaltung soll sich mit den Parteien
und der Firma Ice Business AG innerhalb der nächsten Monate an einen Tisch
setzen, um die Möglichkeiten für die Stadt Wassenberg auszuloten zum Thema
Freibadfolgenutzung (mobile Schlittschuhbahn).
Sodann verliest Frau Kober die
Haushaltsrede der Fraktion „Die Linke“ (Anlage 8).
Sie stellt die folgenden Anträge:
1.
Zur
Beratung im Haupt- und Finanzausschuss zum Thema:
Welche juristischen Möglichkeiten geben es,
bzw. sollten gegenüber dem Kreis und Land in Betracht gezogen werden, um auf
dem Rechtsweg die finanzielle Situation Wassenbergs zu verbessern?
2.
Zur
Beratung im Haupt- und Finanzausschuss zum Thema:
Erarbeitung einer Konzeption für den
Haushaltsplan 2011 mit dem Ziel, die Ausgaben so zu beschränken, dass der
letzte Rest der Ausgleichsrücklage in Höhe von 1,55 Mio. Euro nicht zum Einsatz
gebracht werden muss. Dazu sollten in Verantwortung der Kämmerei begründete
Vorschläge erarbeitet werden, vorgestellt und beraten werden.
Terminvorschlag: Mai/Juni 2010
Stadtkämmerer Darius schlägt vor, die Anträge mit finanziellen Auswirkungen, die nicht für die Beschlussfassung der Haushaltssatzung relevant sind, heute nicht zu beraten, sondern diese in die Fachausschüsse zu verweisen. Somit seien hier die Anträge der CDU-Fraktion, die als Bedingung für die Zustimmung zur Haushaltssatzung mit ihren Anlagen vorgetragen wurden, vorrangig zu beraten. Des Weiteren verweist er auf sein Schreiben vom 19.01.2010, in dem Änderungen des vorliegenden Haushaltsentwurfes 2010 aufgeführt wurden.
Das Abwasserbeseitigungskonzept kann mit einem Sperrvermerk versehen werden, da über eine Beratung in der Bauausschusssitzung am 25.02.2010 nachfolgend der Rat dieses Abwasserbeseitigungskonzept noch beschließen muss und dieses anschließend der Genehmigung der Bezirksregierung bedarf.
Bei der Ertragsposition „Nassabgrabung Ophovener Seenplatte“ kann kein Sperrvermerk angebracht werden, da es sich um keine Ausgabe, sondern um die Erzielung eines Ertrages handelt. Hierzu verbleiben ausdrücklich die Möglichkeiten, die Maßnahme aus dem Haushalt zu streichen, mit der Folge einer erhöhten Entnahme aus der Ausgleichsrücklage um weitere 0,5 Mio. Euro oder die Maßnahme in der eingeplanten Weise im Haushalt zu belassen und für den Fall eines späteren Ertragsausfalls durch eine Haushaltssperre, die ohnehin dann nur im Bereich freiwilliger Leistungen möglich ist, eine Kompensation zu erzielen.
Bürgermeister Winkens macht deutlich, dass es bei dem Vorschlag der CDU-Fraktion nicht um einen Verzicht auf diese Einnahme geht, sondern lediglich die Besichtigung einer renaturierten Abgrabungsfläche abgewartet werden solle.
Darin sieht Stadtkämmerer Darius kein Problem, da die Besichtigungsfahrt und die nachfolgenden Beschlüsse der Fachausschüsse ohnehin noch in einem Zeitraum der vorläufigen Haushaltsführung fallen.
Mit den von der CDU-Fraktion beantragten zusätzlichen Maßnahmen erhöhe sich der Fehlbetrag somit von 3,7 Mio. Euro auf 4,030 Mio. Euro.
Es folgt eine Diskussion über die Möglichkeiten der Integration der zusätzlichen Haushaltsmittel in den Haushalt und einen denkbaren Weg, den Fehlbetrag auf den Stand von 3,7 Mio. Euro zu halten. Als ein Weg wird der Abschluss einer Zielvereinbarung diskutiert. Diese sollte beinhalten, den Haushalt von dem durch die zusätzlichen Ausgaben ergebenden Fehlbetrag von 4,030 Mio. Euro auf den eingangs festgesetzten Fehlbetrag von 3,7 Mio. Euro bis zum Jahresende um 330.000 Euro zu reduzieren, was seitens der Verwaltung für die geeignetere Verfahrensweise angesehen wird. Von Seiten der CDU-Fraktion wird allerdings favorisiert, den Fehlbetrag von 3,7 Mio. Euro zu deckeln und den Haushaltsentwurf 2010 durch Einsparungen so anzupassen, dass der v. g. Fehlbetrag nicht überschritten wird.
Ein weiterer Diskussionspunkt ist die im Stellenplan ausgewiesene Stelle eines Beigeordneten. Seitens der CDU-Fraktion und der FDP-Fraktion wird favorisiert, diese im Stellenplan zu belassen. Von den anderen Fraktionen wird gefordert, die Stelle aus dem Stellenplan gänzlich zu streichen.
Bürgermeister Winkens stellt klar, dass der Antrag auf Beibehaltung der Beigeordnetenstelle auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin erfolgt sei.
Im Folgenden beantragt die CDU-Fraktion eine Sitzungsunterbrechung, die von 20:35 Uhr bis 20:50 Uhr dauert.
Stadtverordneter Dohmen teilt mit, dass die CDU-Faktion dem Haushaltsentwurf 2010 nur dann zustimmen werde, wenn der Fehlbetrag auf 3,7 Mio. Euro gedeckelt wird und die in der Haushaltsrede geforderten zusätzlichen Ausgaben im Haushaltsentwurf 2010 aufgenommen werden. Des Weiteren soll die Stelle des Beigeordneten im Stellenplan verbleiben.
Stadtkämmerers Darius fragt nach, ob auf eine Zielvereinbarung verzichtet werde und die Verwaltung mit Ausnahme der Bereiche Personalkosten, Schulträgeraufgaben und freiwillige Leistungen in den anderen Bereichen, die hier nicht tangiert seien, Kürzungen vornehmen dürfe.
Stadtverordneter Dohmen erklärt, dass auf die Zielvereinbarung verzichtet wird. Das Defizit in der Ergebnisrechnung ist auf 3,7 Mio. Euro zu begrenzen durch Einsparungen in den Bereichen Sach- und Dienstleistungen und den sonstigen ordentlichen Aufwendungen.
Bürgermeister Winkens lässt sodann über den Beschlussvorschlag mit den vorgetragenen Änderungen der CDU-Fraktion abstimmen.
Anmerkung: Der aktualisierte Stellenplan 2010 ist als Anlage 9 beigefügt.
Beschluss: (22 Ja-Stimmen, 11
Nein-Stimmen)
Dem vorliegenden
Entwurf der Haushaltssatzung mit ihren Anlagen wird unter Berücksichtigung der
folgenden Bedingungen zugestimmt:
Der Fehlbetrag in der
Ergebnisrechnung des Haushalts 2010 wird auf eine Summe von 3,7 Mio. Euro begrenzt.
Diese Maßnahme ist an den folgenden Bedingungen geknüpft:
1.
Beschlussfassung
der Haushaltssatzung 2010 mit allen dazugehörigen zustimmungspflichtigen
Anlagen und Zustimmung zu den nachfolgenden Anträgen/Nachträgen:
a.
Ergebnisverbesserung
durch Einsparungen, ausgenommen in den Bereichen Personalkosten,
Schulträgeraufgaben und freiwillige Leistungen, zur Begrenzung des Defizites in
der Ergebnisrechnung auf 3,7 Mio. Euro.
b.
Einplanung
der Mittel gemäß Stellenplan.
c.
Bereitstellung
von Mittel in Höhe von 50.000 Euro für die Umsetzung von ersten Maßnahmen aus dem
Tourismuskonzept mit Roerdalen.
d.
Bereitstellung
von Mitteln in Höhe von 5.000 Euro für das Jubiläumsfest der
Betty-Reis-Gesamtschule.
e.
Bereitstellung
von Mitteln in Höhe von 5.000 Euro für die diesjährigen Partnerschaftstage in
Wassenberg mit Unterstützung der Ratsvertreter im Partnerschaftspräsidium.
2.
Für
den Diözesanjugendtag im Juni in Wassenberg sind Mittel aus dem Fond
„Jugendförderung“ bis 5.000 Euro zur Verfügung zu stellen.
3.
Die
eingeplanten Finanzmittel zur Umsetzung des Abwasserbeseitigungskonzeptes sind
mit einem Sperrvermerk zu versehen.
4.
Die
mit Schreiben vom 19.01.2010 mitgeteilten Änderungen zu den folgenden
Kostenstellen/Sachkonten werden im Haushaltsentwurf 2010 berücksichtigt:
a.
Kostenstelle
91610600, Sachkonto 537200 „Allgemeine Kreisumlage“ (Seite 409),
jährliche Mehrausgaben 2010 – 2013 67.700 Euro,
b.
Kostenstelle
91610300, Sachkonto 402100 „Gemeindeanteil an der Einkommensteuer“ (Seite 402) ,
jährliche Mindereinnahmen 2010 -
2013 93.000,00 Euro,
c.
Kostenstelle
91610400, Sachkonto 405110 „Kinderbonus“,
jährliche Mindereinnahmen
2011 34.800 Euro
2012 36.400 Euro
2013 37.400 Euro
d.
Kostenstelle
91610500, Sachkonto 534110 „Gewerbesteuerumlage“ (Seite 407),
jährliche Mehrausgaben 2010 – 2013 9.300,00 Euro
e.
Kostenstelle
91530200, Sachkonto 441100 „Kies- und Sandgrube“ (S. 391)
jährliche Mindereinnahmen 2012 und
2013 250.000 Euro
5.
Die
über die bereits für die Jahre 2010 – 2011 hinausgehenden Investitionen nach
dem Brandschutzbedarfsplan für die Jahre 2011 bis 2013 sind einzuplanen.
Konkret handelt es sich dabei um
a. Schaffung
eines Umkleideraumes
für
die Löschgruppe Effeld 50.000 Euro,
b. Sanierung der Toilettenanlage im
Gerätehaus
der Löschgruppe Orsbeck 50.000 Euro,
c. Ersatzbeschaffung
für das TSF Orsbeck 110.000
Euro,
d. Ersatzbeschaffung
für das LF 16 Birgelen 215.000
Euro.
Eingeplante
Kreditaufnahmen in den Jahren:
2011 50.000 Euro,
2012 160.000
Euro,
2013 215.000
Euro.