Sitzung: 05.09.2018 Ausschuss für Planen, Bauen und Umweltangelegenheiten
Beschluss: mehrheitlich abgelehnt
Abstimmung: Ja: 6, Nein: 14, Enthaltungen: 1, Befangen: 0
Vorlage: BV/FB6/082/2018
Sachverhalt:
Mit Schreiben vom 18.06.2018 beantragt die Fraktion Bündnis
90/Die Grünen der Stadt Wassenberg „Steinzeit in den Vorgärten beenden“
-Erarbeitung einer Satzung für das Stadtgebiet-.
Vorgenannter Antrag wurde im Stadtrat am 05.07.2018 unter dem
Tagesordnungspunkt „Mitteilungen des Bürgermeisters“ bekannt gegeben.
In diesem Antrag wird die Verödung der Vorgärten in
Wohngebieten als negatives Erscheinungsbild in der Stadt dargelegt. Aus der
Historie bleibt zunächst festzuhalten, dass in Bebauungsplänen, die schon vor
einigen Jahren ihre Rechtskraft erhielten, konkret auf den Grundstücken
Hochstämme als Bäume und auch Heckeneingrünungen vorzunehmen waren. Leider hat
die Praxis jedoch gelehrt, dass die Umsetzung mit diesen Festsetzungen oftmals
nicht eingehalten wurden und Zäune und auch Betonwände anstelle der Hecken
heute die räumliche Trennung zum Nachbarn darstellen. Auch dies ist sicherlich
der Situation geschuldet, dass immer weniger Bürgerinnen und Bürger bereit
sind, aufwendige Schnitt- und Pflegearbeiten selber durchführen oder
durchführen lassen.
Bereits die Einhaltung dieser Festsetzung im Bebauungsplan
ist kaum möglich, da die rechtlichen Auseinandersetzungen extrem zeitaufwendig
und personalbindend sind und die letztlich evtl. nach einem jahrelangen
Rechtsstreit erzielbaren Ergebnisse sicherlich unverhältnismäßig bezogen auf
den Aufwand sein werden.
Daher werden nach Auffassung der Verwaltung Festsetzungen im
Bebauungsplan gemäß Beschlussvorschlag allenfalls bei einigen Grundstückseigentümern
die „Hemmschwelle“ erhöhen.
Völlig ausgeschlossen ist daher, alle Baugrundstücke im
Stadtgebiet Wassenberg mit einer satzungsrechtlichen Regelung zu „überziehen“.
Aus diesem Grunde stellt der jetzt gewählte
Beschlussvorschlag für künftige Bebauungsplangebiete zu garantieren, dass, wie
vorgeschlagen, mindestens 30 % der Vorgartenflächen wasseraufnahmefähig zu
belassen und herzustellen sind, zu begrünen, zu bepflanzen und auch so zu
unterhalten, einen Kompromissvorschlag dar.
Stadtverordneter Maurer erklärt, dass die CDU-Fraktion dem Beschlussvorschlag nicht zustimmen werde, da man die Bürger nicht bevormunden wolle. Außerdem sei eine Überprüfung einer solchen Regelung kaum möglich.
Stadtverordneter Lengersdorf führt aus, dass er auch nichts von einer Bevormundung halte und man besser die Bürger motivieren solle, evtl. mit einem Prämiensystem.
Stadtverordnete Konarski schlägt vor, einen Vorgartenwettbewerb durchzuführen, um die Bürger zu motivieren.
Stadtverordnete Kandziora-Rongen erklärt, dass ohne eine klare Regelung, nichts geschehen werde. Sie hält die 30 % Regelung für zu gering.
Stadtkämmerer Darius gibt zu bedenken, dass wenn man etwas festsetzt, dies kontrollieren und die Umsetzung auch durchsetzen muss. Hierbei handelt es sich dann um aufwendige Verwaltungsverfahren.
Beschluss des Ausschusses: (6 Ja-Stimmen, 14 Nein-Stimmen, 1 Enthaltung)
Der Beschlussvorschlag der Verwaltung wird abgelehnt.