Sitzung: 25.06.2014 Rat der Stadt Wassenberg
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 36
Vorlage: BV/FB4/038/2014
Der Rat nimmt die
Beschlussvorlage der Verwaltung vom 12.06.2014 zur Kenntnis. Darin wird
Folgendes mitgeteilt:
Sachverhalt:
Auf Veranlassung des Ministeriums für
Wirtschaft des Königsreiches der Niederlande erfolgte auch in regionalen
Zeitungen in Deutschland am 28. Mai 2014 eine Anzeige über die Möglichkeiten
der Einsichtnahme in den Entwurf des Berichts über die Reichweite und
Detailtiefe der strategischen Umweltprüfung bezüglich der grenzüberschreitenden
Konsultation Schiefergas.
Diese Bekanntmachung Strukturvision
Schiefergas ist ferner Bestandteil des konkreten Beteiligungsverfahrens der
Stadt Wassenberg in diesem Verfahren gemäß Schreiben des Ministeriums für
Wirtschaft vom 02. Juni 2014 (Anlage 1).
Mit diesem Anschreiben einschließlich des
o.g. Bekanntmachungstextes wird der
Stadt Wassenberg die Möglichkeit eingeräumt, eine entsprechende Stellungnahme
bis zum
16. Juli 2014 an das Bureau für
Energieprojecte in Wateringen, Niederlande, fristgemäß einzureichen.
Aufgrund der vielfältigen
Berichterstattung in den Medien nach der Pressebekanntmachung vom 28.05.2014 hat
die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen im Rat der Stadt Wassenberg bereits am 04.
Juni 2014 einen Antrag zur Ratssitzung am 25.06.2014 mit einem entsprechenden
Beschlussvorschlag eingereicht (Anlage 2).
Wie vorbeschrieben ist die Stadt
Wassenberg zwischenzeitlich im Verfahren formell beteiligt worden.
Auf der Grundlage dieser Beteiligung hat
Bürgermeister Winkens entsprechenden Kontakt zur Bürgermeisterin der
niederländischen Nachbargemeinde Roerdalen aufgenommen und von dort die
Kenntnis erhalten, dass die Problematik Strukturvision Schiefergas dort bereits
in den Ratssitzungen am 24.10. und 07.11.2013 erörtert wurde. Als Tenor dieser
Beratungen hat der Gemeinderat von Roerdalen beschlossen, solange die Umweltfolgen
nicht abschließend bekannt sind und Unsicherheiten bestehen, sich gegen Probebohrungen
nach Schiefergas und Steinkohlegas auszusprechen.
Aufgrund der sehr komplexen Themenlage
sieht sich die Verwaltung im Rahmen einer sachgerechten Abwägung dazu
verpflichtet, Kontakt zu den Fachbehörden des Kreises Heinsberg aufzunehmen, um fundierte Kenntnisse in eine
entsprechende Stellungnahme einzubringen.
Aus diesem Grunde unterbreitet die
Verwaltung den entsprechenden Beschlussvorschlag, dass bis zum Abgabetermin am 16. Juli 2014 eine
entsprechende mit den Fachbehörden des Kreises Heinsberg abgestimmte
Stellungnahme vorgelegt wird, die vor dem Abgabetermin den Ratsfraktionen zur
ergänzenden Stellungnahme vorgelegt wird.
Des Weiteren wird Bürgermeister Winkens
weiteren Kontakt zur niederländischen Nachbargemeinde Roerdalen aufnehmen, um
evtl. eine gemeinsame Stellungahme von beiden Gemeinden abzufassen.
Da zum derzeitigen Zeitpunkt auch die
weitere Vorgehensweise des Kreises Heinsberg noch nicht abschließend geklärt
ist, wird die Verwaltung in der Ratssitzung ergänzend berichten.
Bürgermeister Winkens berichtet, dass der Kreistag gestern ebenfalls eine ablehnende Erklärung verfasst habe. Man solle hier ebenfalls eine eigenständige Ablehnung seitens der Stadt Wassenberg formulieren.
Stadtkämmerer Darius schlägt vor, dass die Verwaltung eine Stellungnahme formuliert und diese den Fraktionen zukommen lassen. Die gewünschten Änderungen könnten dann eingearbeitet und fristgemäß bis zum 16.07.2014 an die zuständige Stelle in den Niederlanden gesandt werden. Die endgültige Fassung ist dem Protokoll beigefügt (Anlage 10).
Stadtverordneter Gansweist schlägt vor, die letzte Variante interfraktionell zu beraten, so dass alle die endgültige Fassung kennen.
Bürgermeister Winkens sagt zu, so zu verfahren und lässt sodann über den Verwaltungsvorschlag abstimmen.
Beschluss: (einstimmig)
Aufgrund der nicht einschätzbaren Risiken, insbesondere für das Grund-
und Trinkwasser, erhebt die Stadt Wassenberg erhebliche Bedenken gegen die
Aufsuchung und Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten mit
Hilfe des Frackingsverfahrens und lehnt aus diesem Grunde das durch die
Niederlande geplante Verfahren im niederländischen Grenzgebiet zu Deutschland strikt
ab.
Unter Hinweis auf die im Beteiligungsverfahren eingeräumte Frist bis
zum 16. Juli 2014 wird die Verwaltung ermächtigt, eine mit den Ratsfraktionen
abzustimmende Stellungnahme beim Bureau Energieprojecten, Wateringen,
Niederlande, termingerecht einzureichen.