Sitzung: 01.02.2024 Rat der Stadt Wassenberg
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 34, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: BV/FB5/006/2024
Der Rat nimmt die
Beschlussvorlage der Verwaltung zur Kenntnis.
Sachverhalt:
Durch die Einbindung der Kreiswerke Heinsberg GmbH (KWH) in das NEW
Holding-Modell zum 01.01.2015 sind die Gesellschafter der KWH (Kreis Heinsberg,
kreisangehörige Kommunen des Kreises Heinsberg und die Gemeinde Niederkrüchten
aus dem Kreis Viersen) an der NEW Kommunalholding GmbH beteiligt. Die KWH ist
nach Beitritt der Stadtentwicklungsgesellschaft Grevenbroich GmbH zu 15,57 %
an der NEW Kommunalholding GmbH beteiligt. Diese Holding wiederum hält 57,5 %
an der NEW AG. Somit ergeben sich für die KWH-Gesellschafter die folgenden
prozentualen mittelbaren Beteiligungen an der NEW AG:
Kreis Heinsberg rd. 4,50 %
Stadt Geilenkirchen rd. 0,83 %
Stadt Übach-Palenberg rd. 0,76
%
Stadt Hückelhoven rd. 0,69 %
Stadt Wassenberg rd. 0,45 %
Stadt Heinsberg rd. 0,38 %
Stadt Erkelenz rd. 0,37 %
Gemeinde Gangelt rd. 0,32 %
Gemeinde Selfkant rd. 0,27 %
Gemeinde Waldfeucht rd.
0,27 %
Stadt Wegberg rd. 0,09 %
Gemeinde Niederkrüchten rd.
0,02 %
zusammen rd. 8,95 %.
Trotz dieser eher geringfügigen Beteiligungen der einzelnen
Gesellschafter ergeben sich hieraus weitere Konsequenzen. Nach den
kommunalrechtlichen Vorschriften bedarf es hierzu entsprechender Beschlüsse der
Räte bzw. des Kreistages, wie aus § 41 der Gemeindeordnung (GO) NRW und § 26
der Kreisordnung (KrO) NRW folgt.
Eine Nachschusspflicht der Gesellschafter nach dem GmbH-Gesetz besteht
grundsätzlich nicht. Diese muss gesondert, zum Beispiel im Gesellschaftsvertrag
geregelt werden. Eine von der quotalen Beteiligung abweichende Regelungen der
Nachschusspflicht ist notwendig, um sicherzustellen, dass der Bilanzgewinn an
die Gesellschafter mit positivem Ergebnisanteil auch ausgeschüttet werden kann.
Ferner ist zu regeln, dass jeder Gesellschafter die Verluste des eingebrachten
Geschäftes trägt.
Nach § 108 Abs. 1 Ziffer 3 GO NRW ist die Beteiligung von Kommunen an
Kapitalgesellschaften mit Regelungen zur Nachschusspflicht nur dann zulässig,
wenn diese in der Höhe nach begrenzt ist.
Der Gesellschaftsvertrag der NEW Kommunalholding GmbH enthält in § 14
die Regelung zur Ergebnisverwendung und zur Nachschusspflicht. Die
Nachschusspflicht für die kommunalen Gesellschafter ist im vierten Schritt im
dritten Absatz für die einzelnen Gesellschafter begrenzt.
Die Veränderungen dieser Höchstbeträge sind in der als Anlage
beigefügten Synopse ersichtlich.
Ursprünglich spiegelten die Beträge die Maximalverluste der
Daseinsvorsorgegesellschaften zum Zeitpunkt des Beitritts der einzelnen
Gesellschafter wider. Die Entwicklung der Ergebnisse der letzten Jahre und die
daraus resultierende Wirtschaftsplanung zeigt, dass diese Maximalbeträge für
einige Gesellschafter nicht mehr ausreichend sind und Handlungsbedarf besteht.
Diesem Bedarf wird mit der jetzt vorgelegten Anpassung des
Gesellschaftsvertrages Rechnung getragen. Die Maximalbeträge sollen daher dem
Entwurf entsprechend angepasst werden. Für die Kreiswerke Heinsberg GmbH wird
die maximale Höhe des Verlustausgleichs von 8,0 Mio. € auf 21,5 Mio. €
angepasst.
Gemäß § 108 Abs. 6 lit b GO NRW bedarf es hinsichtlich der Anpassung
der Beträge im Gesellschaftsvertrag der vorherigen Zustimmung des Stadtrates.
Die Entscheidung des Stadtrates steht unter dem Vorbehalt, dass das
Anzeigeverfahren gemäß § 115 Abs. 1 GO NRW bei der Aufsichtsbehörde ohne
Beanstandungen abgeschlossen wird.
Beschluss: (einstimmig)
1) Der Anpassung des Gesellschaftsvertrages der
Kommunalholding in § 14 entsprechend der beigefügten Anlage 1 wird zugestimmt.
2) Der Vertreter der
Stadt Wassenberg in der Kreiswerke Heinsberg GmbH wird ermächtigt, die Änderung
kurzfristig bei der nächsten Gesellschafterversammlung zu beschließen.